Unsere pädagogischen Grundsätze in der Kleinkindbetreuung

Respekt soll unsere Arbeit mit dem Kind begleiten

Mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Nähe und Distanz, basierend auf dem Respekt gegenüber der Würde und der Kompetenz des kindlichen Wesens lassen wir das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen des Kindes wachsen.

Das Kind nicht überfordern

Alles Neue soll vom Kind bewusst wahrgenommen und in Ruhe verarbeitet werden können. Wir bemühen uns daher, die Kinder nicht mit Eindrücken zu überschütten.

Liebevolle Zuwendung zum Kind

Kontakte und Begegnungen untereinander gestalten sich sehr friedlich, wenn wir Erzieherinnen den Kindern durch ausschließliche Aufmerksamkeit und liebevolle Zuwendung einen Rahmen von Sicherheit und Vertrauen geben.

Sanfte Berührungen

Wir berühren die Kinder sanft und respektvoll. Wir tragen sie nicht „herum“, es sei denn, ein Kind äußert dieses besondere Bedürfnis.  

Mit dem Kind kommunizieren

Jede wichtige Alltagstätigkeit (Anziehen, Ausziehen, Essen, Schlafen legen, Wickeln etc.) wird von den Erzieherinnen vorher angekündigt. Es hilft dem Kind, sich auf das Bevorstehende einzustellen und sich zu entspannen, Widerstand zu signalisieren oder Kooperationsbereitschaft zu zeigen und weckt seine Bereitschaft, die Erzieherin zu unterstützen.

Keine Hast

Ruhe und Geduld soll unsere Arbeit mit dem Kleinkind prägen. Wir Erzieherinnen vermeiden Hast und Drängelei. Kontinuierlich führen wir jede Handlung zu Ende und vermeiden den Eindruck, wir hätten es eilig.

Zeit lassen

Wir lassen den Kindern Zeit, sich und den Körper besser kennenzulernen und ein individuelles Ausprobieren und Experimentieren zu ermöglichen.

Wohlbefinden

Pflegesituationen stillen nicht nur das Bedürfnis nach Ernährung, Sauberkeit und Hygiene, sondern gewährleisten das Wohlbefinden der Kinder. Wir Erzieherinnen sind darauf bedacht, mit den eigenen Tätigkeiten dem Kind Freude zu bereiten und unterstützen jede Möglichkeit seiner selbständigen Mitwirkung.

Volle Aufmerksamkeit

Pflegerische Tätigkeiten unterbrechen wir nicht durch unsere Handlungen. In dieser Zeit gilt dem Kind die ganze Aufmerksamkeit der Erzieherin. Dem Kind wird damit das Gefühl vermittelt, das seine Person jetzt im Mittelpunkt steht.

Bitte nicht stören

Da sich die Kinder zufriedener und gelassener entwickeln, wenn sie in ihren eigenen Handlungen nicht permanent gestört werden, greifen wir Erzieherinnen nicht zu früh in die Abläufe des Kindes ein. Wir stehen dem Kind jedoch zur Seite, wenn es Hilfe braucht. Es lernt auf diese Weise, freie Entscheidungen zu fällen.

Erfahrungen sammeln, Zeit lassen

Wir lassen den Kindern Zeit, sich und den Körper besser kennenzulernen und ein individuelles Ausprobieren und Experimentieren zu ermöglichen.

Das Kind soll selbst entscheiden, wann es etwas lernen möchte. Es wird nicht zu Tätigkeiten oder Bewegungsabläufen animiert, die es nicht bereits selbst ausführt. Autonomie, Individualität und Persönlichkeit können sich entfalten, wenn sich das Kind möglichst selbständig entwickeln darf. Jedoch bieten wir eine anregende Umgebung, in der das Kind z.B. verschiedenste Materialien ausprobieren kann und durch das eigene Experimentieren an Erfahrungen gewinnt.

Emmi Pikler (1902-1984)

Wir orientieren uns bei unserer Arbeit an den Aufzeichnungen der Budapester Pädagogin und Kinderärztin Emmi Pikler, die sagte, dass ein Kind nur dann frei seinen Körper und Geist schulen kann, wenn man ihm Platz und Zeit lässt.

Mit der Erkenntnis, dass der Erwerb der Selbständigkeit ein wesentliches Merkmal kindlicher Entwicklung und dies die Grundlage einer gesunden Persönlichkeitsentfaltung ist, achten und fördern wir die Eigeninitiative des Kindes. Wir schaffen eine geborgene und behütete Umgebung, die zu Entdeckungen verlockt und geben anregende Ermunterung.